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Der Herbst ist die ideale Zeit, um die letzten Ernten einzufahren.

Aber auch nach der Ernte gibt es noch die eine oder andere Gartenarbeit im Oktober. Keine Sorge, das ist schnell erledigt!

Mit ein paar gezielten Handgriffen legst du den Grundstein für einen guten Start ins nächste Frühjahr und legst gleichzeitig ordentliche Vorräte für den Winter an.

Hochbeet im Herbst: Aufräumen und Vorbereiten

Der Oktober ist da, und damit die letzten Vorbereitungen für die kühleren Monate! Nachfolgend findest du einige Aufgaben, die auf deiner To-Do-Liste für den Herbst stehen sollten.

1. Pflanzenreste entfernen

Entferne Pflanzenreste und Wurzeln – besonders bei Kreuzblütlern -, damit sich keine Schädlinge und Krankheiten breitmachen. Ausgenommen sind hier die Wurzeln von Hülsenfrüchten wie Bohnen und Co., die im Boden bleiben können. Sie setzen nämlich durch Verrottung Stickstoff frei, was die Bodenqualität verbessert.

Gesunde Pflanzenreste können auf den Kompost; kranke Pflanzenteile entsorgst du besser separat.

2. Beikräuter entfernen

Entferne unerwünschte Beikräuter. Das reduziert die Konkurrenz um Nährstoffe und sorgt für ein sauberes Beet, in dem deine Pflanzen im nächsten Jahr ideal gedeihen können.

3. Erde auflockern

Lockere die Erde auf, um Verdichtung zu vermeiden und die Bodenstruktur zu verbessern. Ein lockerer Boden kann Feuchtigkeit und Nährstoffe besser speichern und sorgt so für optimale Wachstumsbedingungen im Frühjahr.

Aussäen und/oder Winterfest machen

Nun hast du die Wahl, wie du dein Beet für die Wintermonate gestalten möchtest:

  1. Winterpause einlegen
  2. Gründüngung aussäen
  3. Robustes Wintergemüse aussäen
Beachte

Auch deine winterharten Pflanzen brauchen einen gewissen Schutz vor Frost! Decke sie bei anhaltend frostigen Temperaturen mit einem Wintervlies ab. Welche Pflanzen wann einen Winterschutz brauchen, erfährst du in diesem Artikel.

Auch wenn du nicht neu aussäst, mulche den Boden am besten. Die Mulchschicht schützt den Boden vor Kälte und Austrocknung und sorgt dafür, dass das Bodenleben aktiv bleibt.

Kübelpflanzen winterfest machen

Auch deine Kübelpflanzen brauchen Schutz im Winter:

  • Stelle winterharte Pflanzen an einen geschützten Platz, etwa in die Nähe einer Hauswand.
  • Wickele die Töpfe in Jutesäcke oder Vlies ein, damit die Wurzeln nicht erfrieren.

Knoblauch pflanzen und Zwiebeln stecken Hochbeet

Die Herbstpflanzungen bringen zwar keine direkte Ernte, aber mit Knoblauch pflanzen und Zwiebeln stecken im Oktober legst du den Grundstein für ein erfolgreiches Frühjahr.

Wenn du noch keinen Knoblauch oder Wintersteckzwiebeln gesetzt hast, dann wird’s jetzt höchste Zeit!

Ernte im Herbst - Gemüse lagern & haltbar machen

Du möchtest deine letzte Ernte so lange wie möglich genießen? Hier ist dein Leitfaden für die richtige Lagerung und Verarbeitung, damit dein Gemüse frisch und lecker bleibt – bis weit in den Winter hinein.

Grüne Tomaten nachreifen lassen

Es kann durchaus sein, dass der Frost ein paar Tage früher kommt als erwartet – aber kein Grund zur Sorge! Auch mit unreifen Früchten kannst du noch etwas anfangen.

Tomaten sind ein gutes Beispiel für Gemüse, das nachreift. Du kannst sie übrigens auch unreif als grüne Tomaten in gekochten Rezepten verwenden, z. B. als Chutneys. 

Beim Kochen zerfällt nämlich das giftige Solanin, das unreife Tomaten roh nicht verzehrfähig macht.

Hier ein Grundrezept für ein leckeres Chutney aus grünen Tomaten:

Rezept für Grünes Tomaten-Chutney

Zutaten

  • 500 g grüne Tomaten (gewürfelt)
  • 200 g Zwiebeln (gewürfelt)
  • 1 Apfel (gewürfelt)
  • 100 g brauner Zucker
  • 150 ml Apfelessig
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Senfkörner
  • 1 TL gemahlener Ingwer
  • ½ TL gemahlener Zimt
  • 1 Prise gemahlener Pfeffer
  • Optional: eine Chili für Schärfe

Zubereitung

  1. Zwiebeln, Apfel und grüne Tomaten in einem großen Topf mit dem Zucker und Essig vermischen.
  2. Die restlichen Gewürze hinzufügen und die Mischung zum Kochen bringen.
  3. Bei mittlerer Hitze etwa 30-40 Minuten köcheln lassen, bis das Chutney eine dickliche Konsistenz erreicht.
  4. In sterile Gläser abfüllen und fest verschließen. Das Chutney hält sich ungeöffnet mehrere Monate.

Grüne Tomaten reifen bei Raumtemperatur nach. Wickel sie dazu in Zeitungspapier oder in eine Papiertüte. Die Verpackung staut Ethylen, ein Reifegas, und sorgt dafür, dass die Tomaten schneller nachreifen.

Du kannst auch Äpfel dazulegen, um den Reifeprozess zu beschleunigen. Äpfel setzen Ethylen frei, das den Reifeprozess von Tomaten beschleunigt.

Achte darauf, dass die Früchte sich nicht berühren, und packe bei vielen grünen Tomaten am besten ganze Zweige (ohne Blätter) ein.

Noch ein kleiner Tipp:  Wenn du mehrere Tomaten in unterschiedlichen Reifestadien hast oder deine Tomaten zu unterschiedlichen Zeiten genießen willst, dann stell sie bei verschiedenen Temperaturen aus, damit sie unterschiedlich schnell reifen!

Schon gewusst?

Auch Chilis und Paprika können im unreifen Zustand verwendet werden. Sie sind vielseitig in der Küche einsetzbar, vor allem, um Gerichten eine etwas herbere Note zu geben.

Sie können nach der Ernte auch noch etwas nachreifen, gerade wenn sie schon einen leichten Farbumschlag haben. Allerdings erreichen sie nicht die volle Süße und den vollen Geschmack wie an der Pflanze.

Gemüse lagern leicht gemacht

Damit deine Herbsternte möglichst lange frisch bleibt, ist es wichtig, dass du die richtige Methode zum Einlagern wählst. Ob Gemüse lagern im Kühlschrank, Zimmer oder Keller – hier sind die besten Tipps für dich!

Noch ein Hinweis: Wasche das Gemüse nach der Ernte nicht, damit es möglichst lange haltbar bleibt.

Kurzfristige Lagerung (1-2 Wochen)

Die kurzfristige Lagerung ist für Gemüse, das in 1-2 Wochen verzehrt werden soll, geeignet. Hier sind Kühlschrank oder Raumtemperatur je nach Gemüsesorte ideal.

Gemüse lagern im Kühlschrank

Lagere Gemüse im Gemüsefach, um seine Frische zu erhalten.

  • Geeignet: Fast alle Gemüsesorten, außer Kartoffeln, da deren Stärke bei niedrigen Temperaturen in Zucker umgewandelt wird, was sie unangenehm süß macht.

Tipp: Wickle leicht welkendes Gemüse (z.B. Blattgemüse) in feuchte Tücher, um Austrocknen zu verhindern.

Reminder

Wie ich bereits im letzten Blogpost erwähnt habe, ernte am besten die ganze Pflanze und nicht nur einzelne Blätter, wenn du das Blattgemüse länger lagern möchtest.

Gemüse lagern bei Raumtemperatur

Gemüse aus wärmeren Regionen behält seinen Geschmack und seine Konsistenz besser bei Raumtemperatur (ca. 15 °C). Auch essbare Blüten sollten nicht zu kühl gelagert werden.

  • Geeignet: Fruchtgemüse wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Gurken sowie essbare Blüten wie Kapuzinerkresse, Ringelblume und Studentenblume.

Blüten wie Kapuzinerkresse, Ringelblume und Studentenblume sind essbar und eine schöne und leckere Bereicherung für Salate oder Desserts!

Langfristige Lagerung im Keller (bis zu mehreren Monaten)

Gemüse lagern - Keller

Ein kühler Keller ist für die langfristige Lagerung besonders geeignet. Die ideale Temperatur beträgt 4-8 °C, bei einer Luftfeuchtigkeit von 85-95%, um das Gemüse frisch zu halten.

Wichtig ist auch eine gute Belüftung. Achte bei der Lagerung im Regal darauf, dass sich das Erntegut nicht berührt, um Druckstellen zu vermeiden. 

  • Geeignet: Wurzelgemüse wie Karotten, Kartoffeln, Knollensellerie, Pastinake, Rote Bete und Rettich sowie Kopfkohl und Lauch

Lagerungstipp: Lagere Wurzelgemüse am besten in Sandkisten, da sich dort Feuchtigkeit gut speichert. Und achte darauf, dass Kartoffeln besonders gelagert werden, da sich sonst giftiges Solanin bildet!

Beachte

Kürbis kann zwar lange gelagert werden, eignet sich aber nur bedingt für die Lagerung im Keller. Besser ist eine Lagertemperatur von 15 °C, da Kürbisse bei niedrigeren Temperaturen schneller verderben und bei hoher Feuchtigkeit anfällig für Fäulnis sind.

Gemüse haltbar machen: Einkochen, Fermentieren & mehr

Neben der Lagerung gibt es verschiedene Konservierungsmethoden, um deine Ernte länger haltbar zu machen und das volle Aroma zu bewahren. Diese Methoden wirken der Aktivität von Mikroorganismen entgegen, die frische Lebensmittel oft schnell verderben lassen.

Hier ist eine Übersicht über die gängigen Verfahren und welches Gemüse sich dafür eignet:

#1: Einfrieren Gemüse

Einfrieren Gemüse

Einfrieren eignet sich gut für Gemüse, das für mehrere Monate haltbar gemacht werden soll. Je rascher nach der Ernte das Gemüse eingefroren wird, desto mehr Vitamine bleiben erhalten.

  1. Bereite dein Gemüse entsprechend vor.
  2. Schneide das Gemüse klein.
  3. Blanchiere es, damit Nährstoffe, Farbe und Struktur erhalten bleiben (Ausnahme: Kräuter).
  4. Verpacke das Gemüse luftdicht und portionsweise.
  • Geeignet: Fast alles Gemüse.
  • Nicht geeignet: Wasserreiches Gemüse in unverarbeitetem Zustand, da es nach dem Auftauen matschig wird.

Tipp: Wasserreiches Gemüse wie Tomaten kann eingefroren werden, aber nur im verarbeiteten Zustand, z. B. gekocht oder als Sauce.

#2: Gemüse einkochen in Schraubgläsern

Gemüse haltbar machen - Gemüse einkochen in Schraubgläsern

Beim Einkochen wird Gemüse in Schraubgläsern erhitzt, um Keime abzutöten und es so haltbar zu machen. Das Einkochen ermöglicht eine Lagerung bei Raumtemperatur für mehrere Monate.

  • Geeignet: Gemüse, das sich auch im gegarten Zustand gut verzehren lässt und beim Einkochen sein Aroma behält. Dazu gehören z.B. Frucht- und Wurzelgemüse wie Tomaten, Paprika, Karotten und Zucchini.
  • Nicht geeignet: Gemüse, das eine festere Struktur hat und im Eingemachten oft schwerer einweicht.
Beachte

"Botulismus": Seltene, aber ernstzunehmende Lebensmittelvergiftung, die durch das Toxin des Bakteriums Clostridium Botulinum hervorgerufen wird. Die Sporen des Bakteriums kommen natürlich im Boden und auf der Schale von fast jedem Gemüse vor. Unter Sauerstoffabschluss in säurearmen Lebensmitteln keimen die Sporen aus und bilden Toxine. Erst bei Temperaturen über 120° C werden das Bakterium und seine Sporen abgetötet. Wenn du keinen Druckkochtopf hast, koche das Gemüse nach 24 Stunden ein zweites Mal ein oder füge säurehaltige Zutaten wie Essig hinzu. So senkst du den pH-Wert und verhinderst das Bakterienwachstum. Besonders wichtig ist dies für Gemüse mit wenig Säure!

#3: Gemüse fermentieren

Gemüse haltbar machen - Gemüse fermentieren

Milchsäurebakterien wandeln Kohlenhydrate im Gemüse unter Ausschluss von Sauerstoff in Milchsäure um. Die Milchsäure senkt den pH-Wert und hemmt Fäulniserreger. Gärprodukte sind leicht verdaulich und fördern die Darmgesundheit.

  • Geeignet: Gemüse mit festem Gewebe und wenig Wassergehalt wie Kohl, das während des Gärprozesses stabil bleibt.
  • Nicht geeignet: Wasserhaltiges Gemüse wie Tomaten oder Paprika, die zu weich werden.

#4: Gemüse trocknen

Gemüse haltbar machen - Gemüse trocknen

Trocknen entzieht dem Gemüse Wasser und verhindert so das Wachstum von Mikroorganismen.

  • Geeignet: Kräuter und festeres Gemüse wie Paprika, das auch nach Wasserentzug Aroma behält.
  • Nicht geeignet: Sehr wasserhaltiges Gemüse wie Gurken und Zucchini, da sie beim Trocknen ihre Struktur und Konsistenz verlieren.

Tipp: Auch essbare Blüten wie Ringelblume, Lavendel und Kamille können getrocknet werden und eignen sich als Tee oder Dekoration.

#5: Gemüse einlegen in Öl

Seit Jahrhunderten wird Gemüse durch Einlegen in Öl konserviert. Heute weiß man, dass das keine sichere Konservierungsmethode im Privathaushalt ist

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät dringend vom Einlegen ab, da nicht sichergestellt werden kann, dass eine Vermehrung durch das Bakterium Clostridium Botulinum unterbunden werden kann!

Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du die einzelnen Konservierungsmethoden in der Praxis anwendest, damit du gleich loslegen kannst! 

Zusammenfassung

Nach der Herbsternte gibt es noch ein paar Dinge zu tun, um dein Hochbeet winterfest zu machen und die Bodenqualität für die nächste Saison zu sichern.

Und dann stellt sich natürlich auch die spannende Frage: Was machst du mit deiner Ernte? Gemüse lässt sich auf vielfältige Weise weiterverarbeiten und genießen - ob als eingelegte Delikatesse oder als Snack für zwischendurch. Mit den richtigen Methoden kannst du deine Ernte auch über den Winter frisch halten und hast jederzeit frische Aromen zur Hand. Wenn du das Gemüse einlagerst, bleibt es wochen- bis monatelang frisch. Du kannst die Haltbarkeit deiner Ernte sogar noch verlängern, indem du sie einkochst, fermentierst oder trocknest.

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