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Willst du noch mehr aus deinem Wintergemüsebeet herausholen? Dann bist du hier genau richtig! In Teil 1 unseres Wintergemüse-Guides habe ich dir bereits 7 Gemüsesorten vorgestellt, die du noch aussäen kannst, um auch in der kalten Jahreszeit frisches Grün zu ernten.

Jetzt geht’s einen Schritt weiter: In diesem Blogpost zeige ich dir, wie du mit smarter Sortenwahl, wie Fruchtfolge und historischem Saatgut, sowie cleveren Bodenstrategien wie Gründüngung im Herbst und Mulchen das Beste aus deinem Beet herausholen kannst. So bereitest du deinen Boden perfekt auf den Winter vor – und startest im Frühjahr mit einem echten Plus in die neue Saison!

Puh, das sind ganz schön viele neue Begriffe! Keine Sorge, wenn du nicht weißt, was Fruchtfolge, Gründüngung oder Mulchen ist! Wir gehen alles Schritt für Schritt durch und du wirst sehen, dass es viel einfacher ist, als es klingt!

Wintergemüse clever anbauen: Smarte Sortenwahl

Wie schon in Teil 1 unseres Wintergemüse-Guides erwähnt, ist die richtige Sortenwahl das A und O, wenn es um den Anbau von Wintergemüse geht. Was das konkret bedeutet, schauen wir uns jetzt an.

Fruchtfolge – Gesund durch den Winter

Monokulturen sind langweilig – nicht nur für dich, sondern auch für deinen Boden! Mit der richtigen Fruchtfolge sorgst du dafür, dass der Boden nicht müde wird und sich keine Schädlinge einnisten. Vermeide es, Pflanzen der gleichen Familie nacheinander anzubauen – das gilt vor allem für Kreuzblütler!

Diese Pflanzen gehören zu den Kreuzblütlern:

Kreuzblütler Pfanzen

Konkret heißt das: Wenn du im Sommer eine der abgebildeten Pflanzen angebaut hast, solltest du im Herbst an der gleichen Stelle keine Kreuzblütler aussäen!

Alte Sorten – Vielfalt mit Tradition

Hast du schon einmal gezählt, wie viele Gemüsesorten es im Supermarkt gibt? Meistens sind es nur ein paar Standardsorten, dabei ist die Vielfalt riesig! Allein von Möhren gibt es über 500 Sorten! Viele davon sind fast vergessen, weil sie den Anforderungen der Industrie nicht mehr gerecht werden.

Hier kommen die alten Sorten ins Spiel. Das sind Sorten, die sich über Jahrhunderte an ihre Region und die klimatischen Bedingungen angepasst haben.

Das macht sie robuster gegenüber Schädlingen und Witterungseinflüssen. Außerdem schmecken sie besser und enthalten mehr Nährstoffe, weil sie nicht auf schnellen Ertrag gezüchtet wurden.

Durch den Kauf von altem Saatgut förderst du nicht nur die biologische Vielfalt, sondern machst dein Wintergemüsebeet widerstandsfähiger und vielseitiger. Und das Beste: Du unterstützt den Erhalt vergessener Sorten.

Also, wie wär’s beim nächsten Mal mit einer alten Sorte?

Was tun bei nitratreichem Gemüse?

In den kalten Monaten reichert sich besonders viel Nitrat in Blatt- und Wurzelgemüse an (Ausnahme: Winterpostelein!). Im Körper entsteht daraus Nitrit, das den Sauerstofftransport behindern kann. Keine Panik – in kleinen Mengen spielt das keine große Rolle. Wenn du aber auf Nummer sicher gehen willst, habe ich ein paar Tipps für dich:

  • Geeignete Sorten: Wähle an schattigen Standorten Pflanzen, die wenig Nitrat anreichern.
  • Stickstoffarme Düngung: Dünge mit wenig Stickstoff und warte nach der Düngung mindestens 2 Wochen, bevor du mit der Ernte beginnst.
  • Abends ernten: Der Nitratgehalt ist abends am niedrigsten – ernte am besten dann.
  • Kochwasser entsorgen: Schütte das Kochwasser nach dem Blanchieren weg, um überschüssiges Nitrat zu loszuwerden.
  • Schnell verbrauchen: Verzehre zubereitete Speisen zügig, lagere Reste kurz und kühl, und vermeide mehrmaliges Aufwärmen.

Gründüngung im Herbst: Mehr als nur ein Lückenfüller

Gründüngung im Herbst – Klee
Gründüngung ist nicht nur ein Lückenfüller. Sie bringt deinen Boden auf Vordermann und hält ihn langfristig fruchtbar. Das Prinzip dahinter ist simpel: Jedes Mal, wenn du Gemüse erntest, entziehst du dem Boden Nährstoffe. Gründünger geben diese Nährstoffe wieder zurück und sorgen so dafür, dass dein Beet auch in Zukunft ertragreich bleibt.

Warum Gründüngung deinen Boden fit macht

Gründüngung im Herbst tut dem Boden richtig gut und hilft ihm, fit durch den Winter zu kommen. Hier sind die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • Boden lockern und beleben: Gründünger durchwurzeln den Boden tief und lockern ihn auf. Dadurch kann Regenwasser besser versickern.
  • Nährstoffe speichern: Gründünger verhindern das Auswaschen von Nährstoffen und geben diese nach und nach an den Boden zurück.
  • Humusaufbau: Durch zersetzte Pflanzenreste entsteht Humus, der die Bodenfruchtbarkeit verbessert.
  • Beikräuter unterdrücken: Als Bodendecker verhindern Gründünger, dass sich unerwünschte Beikräuter ausbreiten.
  • Schutz vor Erosion und Austrocknung: Eine grüne Pflanzendecke schützt den Boden auch vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Wind oder Regen.

Warum ist Gründüngung im Herbst so wichtig?

Du kannst Gründünger grundsätzlich das ganze Jahr über aussäen. Das A und O ist jedoch die Gründüngung im Herbst. Da bekommt der Boden wieder Nährstoffe zurück, die ihm von nährstoffhungrigen Sommerpflanzen entzogen wurden. Und im Winter ist er auch noch geschützt.

Gründüngung im Herbst: Diese Pflanzen kannst du jetzt noch aussäen!

Auch im Oktober kannst du noch einige besonders schnellwachsende Gründünger aussäen. Hier eine Auswahl:

Winterharte Gründünger

Blattgemüse als winterharte Gründünger stärken nicht nur den Boden, sondern liefern dir im Winter auch noch frische Ernten! Besonders Winterportulak ist ein echtes Kältewunder!

Blattgemüse
In Teil 1 unseres Wintergemüse-Guides haben wir dir ja bereits Spinat, Feldsalat und Co. (inkl. Pflanzkalender) vorgestellt. Sie versorgen uns nicht nur mit Vitaminen und Nährstoffen in der kalten Jahreszeit, sie stärken auch den Boden! Nach der Ernte kannst du die Wurzeln einfach im Boden lassen – sie lockern die Erde auf und speichern Nährstoffe.
Schon gewusst?

Nur weil eine Pflanze als winterhart bezeichnet wird, heißt das nicht, dass sie den ganzen Winter über gedeiht. Winterharte Pflanzen vertragen zwar Frost und können im Freien bleiben, bei zu niedrigen Temperaturen stellen sie aber das Wachstum ein!

Nicht winterharte Gründünger

Nicht alle Gründünger schaffen es durch den Winter. Nicht winterharte Sorten wachsen bis Oktober oder November und gehen dann ein.

Wenn du folgende Gründünger-Pflanzen jetzt noch aussäst, blühen sie zwar nicht mehr, bilden aber bis zum Frost grüne Blätter und Stängel:

Senf

Senf wurzelt tief in den Boden, lockert ihn auf und speichert wertvolle Nährstoffe. In Gärten und Hochbeeten mit ausreichend Tiefe kann er seine Stärken voll ausspielen. Für Töpfe und Kübel ist er weniger geeignet!

Beachte

Da Senf zu den Kreuzblütlern gehören, sollte er nicht neben und nach Kreuzblütlern angebaut werden. Welche anderen Kreuzblütler es gibt, hast du ja bereits im Kapitel "Fruchtfolge" erfahren.

Phacelia

Phacelia ist pflegeleicht und kommt auch mit schattigen Plätzen gut zurecht. Sie verbessert die Bodenstruktur mit ihren feinen, weit verzweigten Wurzeln. Ein weiterer Pluspunkt: Phacelia ist nicht mit heimischen Gemüsesorten verwandt. Das macht sie zur idealen Nachkultur für jede Pflanze!

Klee

Klee gehört zu den Leguminosen. Leguminosen haben ein besonderes Talent: Sie binden mithilfe von winzigen Helfern, den Knöllchenbakterien, den Stickstoff aus der Luft und bringen ihn in den Boden ein. Perfekt für Pflanzen, die richtig viel Stickstoff brauchen! Bonuspunkt: Einige Kleearten sind sogar winterhart!

Beachte

Da Klee zu den Leguminosen gehört, sollte er möglichst nicht neben oder nach Leguminosen wie Erbsen oder Bohnen angebaut werden.

Als Bodendecker punkten diese Pflanzen gleich doppelt: Sie nähren nicht nur den Boden, ihre grüne Pflanzendecke schützt ihn auch vor Erosion, Austrocknung und dem Wachstum von Beikräutern!

Gründüngung in 5 Schritten: So gelingt’s!

  1. Boden vorbereiten: Lockere die Erde und entferne Beikräuter und Pflanzenreste.
  2. Gründünger säen: Streue die Samen gleichmäßig auf die Erde.
  3. Leicht einarbeiten: Harke die Samen vorsichtig ein oder bedecke sie leicht mit Erde.
  4. Gießen: Halte den Boden leicht feucht, bis die Pflanzen keimen.
  5. Pflegen & überwintern: Lass die Gründünger über den Winter einfach im Beet stehen – auch die abgestorbenen, nicht winterharten Pflanzen! Im Frühjahr, etwa 3 Wochen bevor du dein Gemüse aussäst, kannst du die Reste dann entweder in den Boden einarbeiten oder als Mulch auf den Beeten verteilen.

Mehr Infos zur Aussaat findest du hier. Und wenn du wissen willst, wie du mit der richtigen Gießtechnik das Meiste aus deinen Pflanzen herausholst, schau mal in diesen Artikel rein!

Mulchen – So schützt du deinen Boden optimal im Herbst und Winter

Neben der Gründüngung ist Mulchen eines der besten Mittel, um den Boden für den Winter fit zu machen. 

Während Gründüngung in erster Linie den Boden verbessert, sorgt Mulchen dafür, dass der Boden schön warm bleibt und nicht durchfriert oder austrocknet. Hier erfährst du, wie du deinen Boden im Herbst und Winter richtig „einmummelst“ – und mit welchen Materialien du das am besten hinbekommst!

Stroh/Heu/Rasenschnitt

Anwendung

Bedecke dein Beet gleichmäßig mit einer 5–10 cm dicken Schicht Stroh, Heu oder Rasenschnitt. Achte beim Mulchen mit Rasenschnitt darauf, dass das Material trocken ist und dass du es nicht zu dick auflegst. Ansonsten verklumpt es schnell und fängt an zu faulen.

Vorteile

Nachteile

Kompost

Anwendung

Verteile 3–5 cm Kompost gleichmäßig auf deinem Beet. Für eine bessere Struktur der Mulchschicht kannst du ihn auch mit Stroh oder Heu mischen.

Vorteile

Nachteile

Laub

Anwendung

Zerkleinere das Laub und lege es in einer 2–4 cm dicken Schicht gleichmäßig aus.

Falls du noch mehr Infos zu Mulchmaterialien und deren Anwendung suchst, schau mal hier vorbei.

Und die Mulch-Champions sind....

... Stroh und Heu! Sie verrotten langsam und schützen so den Boden langfristig - perfekt also für Herbst und Winter!

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Zusammenfassung

Im Herbst kannst du nicht nur leckeres Wintergemüse wie Spinat oder Feldsalat anbauen, sondern auch deinen Boden optimal auf die kalte Jahreszeit vorbereiten!

Dabei sind Gründüngung und Mulchen besonders nützlich: Gründüngung hält den Boden fit und nährstoffreich, Mulchen hält ihn warm. Im Herbst und Winter eignen sich Stroh und Heu besonders gut als Mulchmaterial. Das Mulchen mit Rasenschnitt ist suboptimal, da er leicht verklumpt und zu schnell verrottet.

Mit der richtigen Fruchtfolge und cleverer Sortenwahl – zum Beispiel alte Sorten – tust du deinem Boden und deinen Pflanzen ebenfalls etwas Gutes. So bereitest du den Boden perfekt auf die nächste Saison vor und sicherst dir einen Startvorsprung!

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