Smart & simpel Gemüse auf wenig Platz anbauen!
Du hast Pflanzen auf dem Balkon, die von Kompost profitieren würden? Aber leider hast du keinen Garten, in dem du einen Komposthaufen anlegen kannst? Und auch wenn du einen hättest, würden deine Nachbarn den „Gestank“ sowieso niemals tolerieren? Mit dem Gedanken Würmer zu halten kannst du dich auch nicht anfreunden? Außerdem brauchen dir die Würmer zu viel Pflege? Und eigentlich möchtest du auch verreisen können, ohne dir Gedanken um die Tierchen machen zu müssen? Du hast ein schlechtes Gewissen, jedes Mal, wenn du deinen Biomüll in den Restmüll wirfst? (Aber warum gibt es in deinem Häuserkomplex auch keine Biotonne?!)
Es gibt eine Lösung für dich, die auf all diese Probleme eingeht: Nämlich Bokashi!
Bokashi(-kompost) ist eine Alternative zu herkömmlichem Gartenkompost, bei der Küchenabfälle mithilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM) fermentiert und zu wertvollem Humus verarbeitet werden. Die Fermentierung findet in einem luftdicht verschlossenen Eimer statt, was die „Kompostierung“ auch in einer Stadtwohnung möglich macht. Als Nebenprodukt entsteht Bokashi-Saft, ein toller Flüssigdünger.
„Bokashi“ leitet sich von dem japanischen Verb „bokasu“ ab, das „schattieren“ oder „abmildern“ bedeutet. Im Zusammenhang mit Bokashi-„Kompostierung“ bezieht sich das Wort auf die Abmilderung des fertigen „scharfen“ Bokashis durch Vererdung. Im deutschsprachigen Raum hat sich die Übersetzung „fermentiertes Allerlei“ hartnäckig durchgesetzt, sie ist aber schlichtweg falsch.
Hauptakteur bei Bokashi sind Effektive Mikroorganismen, besser gesagt EM-Aktiv. EM-A(ktiv) ist eine aktivierte und gebrauchsfertige Lösung, die u.a. aus Wasser, Effektiver-Mikroorganismen-Urlösung und Zuckerrohrmelasse hergestellt. Im Gegensatz zu EM-A ist die Urlösung inaktiv. Sie besteht aus einer Mischung von über 80 verschiedenen aeroben und anaeroben Mikroorganismen, von denen Hefe, Milchsäurebakterien und Photoysynthesebakterien die größten Gruppen bilden. Die Mikroorganismen leben von den Stoffwechselausscheidungen der jeweils anderen und halten sich dadurch im Gleichgewicht.
EM (bzw. EM-1, die ursprüngliche EM-Mischung) wurde vom japanischen Agrarwissenschaftler Prof. Teruo Higa in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren entwickelt. Teruo wurde 1941 geboren und studierte an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Ryukyu in Okinawa. Für seine Promotion widmete er sich der Kultivierung von Mandarinen. Damals in den 1970er Jahren wurde in der Landwirtschaft massiv auf Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger gesetzt. Auch Teruo setzte die Chemikalien bei seinen Mandarinenbäumen ein, war er doch davon überzeugt, dass sie in der Landwirtschaft ein notwendiges Übel waren. Bis er von ihnen krank wurde und Hautausschläge bekam. Die heftigen Auswirkungen der chemischen Substanzen auf seine eigene Gesundheit machten ihm bewusst, wie schädlich sie eigentlich waren. Daraufhin stellte er seine Forschung auf Mikroorganismen um, die, wie er damals glaubte, großes Potenzial für die Landwirtschaft besaßen. Teruo experimentierte- wie in der Forschung üblich- mit Mikroben-Einzelstämmen. Die Reste seiner Experimente sammelte er in einem Eimer und schüttete sie gewöhnlich in den Abfluss. Eines Abends jedoch entsorgte er die Mikroorganismen auf einem Stück Rasen in der Nahe seines Labors. Als er später an der gleichen Stelle einen auffallend üppigen Graswuchs feststellte, erkannte er, dass nicht die Mikroben-Einzelstämme von Bedeutung waren, sondern ihre Kombination. Teruo forschte weiter, um die optimale Mikroben-Kombination zu finden. Nach vielen Versuchen erhielt er Anfang der 1980er Jahre reproduzierbare Ergebnisse aus einer stabilen Mischung 80 verschiedener Mikroorganismen, die er Effektive Mikroorganismen (EM) nannte. EM sind seit 1982 international in Anwendung und gewinnen in Deutschland seit den 2000er Jahren auch immer mehr an Popularität.
„Permakultur“: Ganzheitliches, nachhaltiges Konzept der Landwirtschaft, das über das Prinzip eines Biogartens hinausgeht. Ein Permakultur-Garten macht sich Kreisläufe der Natur zunutze und greift nur ein, wo notwendig. Durch die Aufrechterhaltung des natürlichen ökologischen Gleichgewichts lässt sich mit geringerem Aufwand eine größere und schmackhaftere Ernte erzielen.
„Zeolith“: Vulkanisches Mineral mit winzigen Poren, dessen große Oberfläche Schadstoffe gut binden kann.
Das Vermischen von Garten- und Küchenabfällen sorgt für ein gutes C/N-Verhältnis.
„C/N-Verhältnis“: Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N) in einer organischen Masse. Je enger das C/N-Verhältnis, desto mehr Stickstoff ist im Vergleich zu Kohlenstoff vorhanden und desto schneller verläuft die Zersetzung. Ein gutes C/N-Verhältnis liegt bei 1:25.
„Substrat“: Meist industriell hergestelltes Gemisch aus verschiedenen mineralischen und organischen Ausgangsmaterialien, das zur Anzucht und Kultivierung von Pflanzen dient.
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