Smart & simpel Gemüse auf wenig Platz anbauen!
Ein Mischkultur Hochbeet oder Beet setzt sich aus Pflanzengemeinschaften zusammen, wie sie auch in der Natur vorkommen. Die Synergieeffekte dieser Gemeinschaften wirken sich positiv auf die Gesundheit der Pflanzen und des Bodens aus!
Um sich zu verteidigen und zu schützen, bilden Pflanzen chemische Botenstoffe, sogenannte Phytonzide, aus. Die Emission der Botenstoffe dient dazu, das Wachstum anderer Pflanzen zu hemmen, die in Konkurrenz um Licht oder Nährstoffe stehen, und um Schädlinge abzuwehren.
Phytonzide können sich positiv oder negativ auf andere Pflanzen auswirken. Diese Wechselwirkung untereinander wird Allelopathie genannt.
Wenn zum Beispiel eine Pflanze Duftstoffe aussendet, die bestimmte Schädlinge anlockt, die benachbarte Pflanze aber Duftstoffe freisetzt, die die Schädlinge ablenkt, ist eine Massenausbreitung nicht so leicht möglich.
Im klassischen Bauerngarten wird Gemüse zusammen mit Blumen angepflanzt. Hier hat Mischkultur eine lange Tradition.
Niedergeschrieben wurden Ansätze der Mischkultur bereits von Hans Molisch in seinem 1937 veröffentlichten Werk „Der Einfluss einer Pflanze auf eine andere-Allelopathie“.
Allerdings wurde die Mischkultur erst mit Gertrud Franck in den 1940er Jahren auf ein neues Level gebracht.
Durch die Heirat mit dem Landwirt Hannfried Franck im Jahr 1935, wurde Gertrud zur Gutsfrau. Auf ihrem Gut in Baden-Württemberg legte sie sich einen 1 ha großen Gemüse- und Obstgarten an, der auch Ort ihrer Mischkulturexperimente wurde.
Grundlage der Experimente waren Gertruds Beobachtungen, dass manche Pflanzen besser in bestimmten Nachbarschaften gedeihen. Gertrud entwickelte ihr eigenes Reihen-Mischkultursystem, das Wechselbeziehungen und Verträglichkeiten zwischen Gemüse-, Obst-, Kräuter- und Ziersorten berücksichtigte.
Ihr Anliegen war es, Frauen auf dem Land ein praktikables und kräfteschonendes Gartenbausystem bereitzustellen, das sie für die Eigenversorgung verwenden konnten.
Sie entwickelte aus ihren jahrzehntelangen Beobachtungen und Experimenten Listen, welche Pflanzen sich gegenseitig förderten und welche nicht. 1957-1965 veröffentlichte das „Nachrichtenblatt für Boden und Gesundheit” eine Artikelserie über Gertruds Mischkultursystem. Mit ihrem Buch „Gesunder Garten durch Mischkultur”, teilte sie ihr Wissen 1980 mit der Öffentlichkeit.
„Ein Land, das seine Böden zerstört, zerstört sich selbst.”
Franklin D. Roosevelt
In der Landwirtschaft ist die Monokultur Standard. In der Monokultur können sich Landwirte ein gutes Spezialwissen aneignen, sie brauchen nicht sonderlich viele Maschinen, und können die Produkte in großer Menge profitabel vermarkten.
Allerdings werden in Monokultur bewirtschaftete Flächen durch den einseitigen Anbau und die vielen (mineralischen) Düngergaben schnell ausgelaugt. Dies fördert Bodenerosionen, d.h. Abtragungen des Bodens durch Wind und Regen.
Bereits heute führen Bodenerosionen auf 70% der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu Ernteeinbußen!
Aus einer Studie von 2015 geht hervor, dass in den vergangenen 40 Jahren 33% der weltweiten Ackerflächen u.a. durch Überweidung und intensive Landwirtschaft verloren gegangen sind!
Laut der Welternährungsorganisation könnten bis 2050 etwa 90% der Böden für eine landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar werden!
Mischkultur könne eine mögliche Lösung sein, um dies zu verhindern!
Während Mischkultur Hochbeete an Populaität gewinnen, spielt Mischkultur im Ackerbau bisher noch eine sehr untergeordnete Rolle. Grund dafür ist die bisher noch karge Forschung zu den Grundlagen und Anwendungen der Mischkultur.
Studien werden dadurch erschwert, dass unzählige Faktoren (z.B. Boden, Wetter, Pflege) die Ergebnisse beeinflussen. In einer Nature-Langzeitstudie im Rahmen des EU-Projekts „DIVERSify“ wies die Forschungsgruppe um den (ehemaligen) ETH-Professor Christian Schöb 2021 nach, dass Mischkultur im Ackerbau höhere Erträge liefert als Monokultur.
An ihrem Versuchsstandort in Zürich erhielten sie bereits bei einer Zwei-Arten-Getreidemischung 21% mehr Samenernte. Die Pflanzen waren vitaler und litten unter weniger Schädlingsdruck.
Laut Prof. Schöb hat die Mischkultur im Ackerbau großes Potenzial. Allerdings bedarf es mehr Studien, man müsse in die Ausbildung und Beratung von Landwirtinnen und Landwirten investieren, Saatgut optimieren und technische Hilfsmittel bereitstellen.
Achte bei der Wahl benachbarter Pflanzen in deinem Hochbeet auf:
„Kreuzblütler„: Pflanzenfamilie, zu denen Kohlgewächse, Blattgemüse, wie Pak Choi, Asiasalat und Rucola, sowie Rettich, Radieschen und Kresse gehören.
Aber:
Ein Mischkultur Hochbeet will gut geplant sein und erfordert viel Recherche und Wissen darüber, welche Pflanzen zusammenpassen, wann ausgesät und geerntet wird, und Vieles mehr. Aber, keine Sorge, wir helfen die bei der Planung! Teile uns einfach deine Ansprüche und Vorlieben mit und erhalte von uns einen optimierten Mischkulturplan!
z.B. neben Gurke, Kohl
z.B. neben Möhre, Salat
z.B. neben Kartoffel
z.B. neben Kohl, Tomate
z.B. neben Lauch, Kartoffel
z.B. neben Sellerie, Erdbeere
z.B. neben Tomate
z.B. neben Tomate, Erdbeere
Achte auch darauf, keine schlechten Nachbarn nebeneinander zu setzen, da sie Säuren und Gase abgeben, die benachbarte Pflanzen behindern! Außerdem ziehen sie gleiche Schädlinge und Krankheiten an.
Baue keine Kreuzblütler zusammen an, besonders wenn sie lange auf dem Beet verweilen! Kreuzblütler sind besonders empfindlich gegenüber Schädlingsbefall.
Nachtschattengewächse werden häufig von Kraut- und Knollenfäule heimgesucht, deren Erreger sich über die Luft ausbreiten. Deshalb sollten z.B. Tomaten und Kartoffeln auch nicht in Windrichtung zueinander stehe.
„Nachtschattengewächse“: Pflanzenfamilie, zu denen Tomaten, Kartoffeln Paprika, und Chili gehören.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.