Smart & simpel Gemüse auf wenig Platz anbauen!
Du möchtest dein Gemüse auf nur 20 % der Fläche eines traditionellen Reihengartens anbauen? Und das mit weniger Arbeit, Wasser und Beikräutern? Dann ist Gärtnern im Quadrat genau das Richtige für dich! Quadratgärtnern, auch Square Foot Gardening genannt, ist effektiver, platzsparender und pflegeleichter als die konventionelle Reihenpflanzung. In Deutschland wird Gemüse in Hausgärten v.a. noch in Reihen ausgesät, während in USA und Kanada das Quadratgärtnern eine große Anhängerschaft hat. Besonders geeignet ist Square Foot Gardening bei limitiertem Platz. Du überlegst auch auf diese Anbaumethode umzusteigen und willst mehr darüber wissen? Dann bist du hier genau richtig.
1975 zog sich Mel Bartholomew von seiner Bauingenieurstätigkeit zurück und beschloss, sich fortan dem Gärtnern zu widmen. Hobbymäßig trat er einem örtlichen Gemeinschaftsgarten in Long Island bei, in dem konventionell in Reihe gepflanzt wurde. Er merkte schnell, wie verschwenderisch und mühsam das Gärtnern in Reihe war und wie viel Zeit und Arbeit es in Anspruch nahm. Im Frühjahr noch hochgestimmt, verschwand bis zum Hochsommer auch bei anderen Gärtnern die Begeisterung. In kurzer Zeit waren die Gärten des Gemeinschaftsgartens von Beikräutern überwuchert. Angetrieben von seinen Beobachtungen, die über den Gemeinschaftsgarten hinausgingen, fragte sich Mel, warum trotz der vielen Arbeit nur in Reihe angebaut wird, einer überholten Technik, die ihren Ursprung im großflächigem Ackerbau hat und auf die Verwendung von Maschinen konzipiert ist. Warum sät man Samen in hoher Stückzahl aus, nur um sie anschließend aufwändig auszudünnen? Warum pflanzt man gleich eine ganze Reihe Kohl an, wenn man doch nur ein paar Pflanzen haben will? Warum verteilt man Dünger und Wasser auf die gesamte Beetfläche, auch auf die Fläche zwischen den Reihen, die gar nicht bepflanzt wird? Als Trittfläche verwendet, dient diese Fläche lediglich dazu von Beikräutern bewachsen zu werden, sodass ständig gejätet werden muss. Die Antwort, die er auf alle seine Fragen bekam, war immer gleich, ob Hobbygärtner oder Experte: „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Diese Antwort war für den Ingenieur Mel nicht zufriedenstellend und er beschloss, eine neue Methode des Gärtnerns zu entwickeln. Das war die Geburtsstunde des Square Foot Gardenings.
Gärtnern im Quadrate ist kurz gefasst eine Methode des biointensiven Gemüseanbaus. Durch die enge Bepflanzung kann Arbeitsaufwand und Ressourcenverbrauch vermindert werden. Gärtnern im Quadrat lässt sich ideal mit der Permakultur vereinbaren, die auch den Ansatz des Easy Gardenings verfolgt. Ein Quadratbeet ist ein max. 1,2 x 1,2 m großes und 15 cm tiefes Kastenbeet, in das nährstoffreiches Substrat bzw. Mel’s Mix gefüllt wird. Es wird in Quadrate von je 1 Fuß (d.h. 30 cm) unterteilt, die mit Hilfe eines Gitters bzw. Schnüren abgetrennt werden. Die Anzahl der Pflanzen, die in ein Quadrat passen, hängt von der Größe der Pflanzen ab.
„Permakultur“: Ganzheitliches, nachhaltiges Konzept der Landwirtschaft, das über das Prinzip eines Biogartens hinausgeht. Ein Permakultur-Garten macht sich Kreisläufe der Natur zunutze und greift nur ein, wo notwendig. Durch die Aufrechterhaltung des natürlichen ökologischen Gleichgewichts lässt sich mit geringerem Aufwand eine größere und schmackhaftere Ernte erzielen.
„Substrat“: Meist industriell hergestelltes Gemisch aus verschiedenen mineralischen und organischen Ausgangsmaterialien, das zur Anzucht und Kultivierung von Pflanzen dient.
Mel hat in seinem Bestseller Buch „Square Foot Gardening“ 1981 auch seine eigene nährstoffreiche Substratmischung vorgestellt, die volumenmäßig
enthält und laut Mel zusätzliches Düngen unnötig macht. Falls du aus Umweltgründen keinen Torf verwenden willst, lässt es sich ebenso gut durch Kokosfasern oder Rindenhumus ersetzen.
Du kannst die Mischung auch variieren, wichtig ist nur, dass dein Boden die oben genannten Eigenschaften aufweist. Wenn du mehr Tipps zum idealen Substrat haben möchtest, schau mal hier rein!
Durch die hohe Vielfalt an unterschiedlichen Kultursorten im Beet ist das Berücksichtigen von Mischkultur beim Square Foot Gardening besonders wichtig! Die Mischkultur hat viele Vorteile, von Schädlings- und Krankheitsabwehr, über Anlocken von Nützlingen bis hin zum besserem Aroma deiner Ernte.
„Mischkultur“: Gemeinsamer Anbau von Pflanzen, die voneinander profitieren. Sogenannte „gute“ Nachbarn beeinflussen sich im Wachstum positiv und schützen sich gegenseitig. Im Gegensatz dazu, sollten „schlechte“ Nachbarn nicht nebeneinander angepflanzt werden.
Aber:
Mischkultur muss gut geplant sei und erfordert viel Recherche und Wissen darüber, welche Pflanzen zusammenpassen, wann ausgesät und geerntet wird, und Vieles mehr. Aber, keine Sorge, wir helfen die bei der Planung! Teile uns einfach deine Ansprüche und Vorlieben mit und erhalte von uns einen optimierten Mischkulturplan!
Aufgrund der Mischkultur und des ganzjährigen Anbaus von Gemüse ist ein guter Anbauplan essentiell! Ein Plan hilft dir auch dabei, Kultursorten zu wählen, die zu deinem Standort und Anspruch passen. Setze rankende Pflanzen (z.B. Gurken) an die Beetränder oder leite sie vertikal nach oben. Bringe hohe Kultursorten (z.B. Tomaten) an der Nordseite des Beetes unter, damit sie keine Schatten werfen.
Die Kultursorten werden unterteilt in S (klein), M (mittel), L (groß) und XL (sehr groß). In einem Quadrat ist Platz für 16 (S), 9 (M), 4 (L) und 1 (XL) Pflanze(n).
S
z.B. Radieschen, Möhre
M
z.B. Spinat, Rote Bete
L
z.B. Salat, Kohlrabi
XL
z.B. Tomate, Paprika
„Tiefwurzler“: Kultursorten (z.B. Tomaten), deren Wurzeln weit in die Tiefe reichen. Tiefwurzler können sogar bis zu 70 cm tief wurzeln!
„Starkzehrer“: Pflanze die viele Früchte ausbildet oder über Wochen große Blattmassen produziert und deshalb viele Nährstoff braucht. Beispiele sind Kohlgewächse, Tomaten, oder Gurken.
„Langzeitdünger“: Organisches Material, das von Mikroorganismen im Boden zersetzt wird. Bei der Zersetzung werden Nährstoffe freigesetzt, die der Pflanze langanhaltend zur Verfügung stehen. Als Volldünger enthalten Langzeitdünger alle notwendigen Nährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) sowie Spurenelemente.
„Kurzzeitdünger“: Flüssigdünger, der der Pflanze Nährstoffe (v.a. Kalium und Stickstoff) unmittelbar bereitstellt und schnell wirkt.
„Mulch“: Bodenabdeckung, die Feuchtigkeit länger im Erdreich hält und Beikräuter unterdrückt.
Wenn du dein Quadratbeet auf Balkon oder Terrasse verwendest, brauchst dein Kasten zusätzlich einen Boden. Versehe den Boden mit Löchern, sodass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Bevor du dein Substrat in das Beet füllst, gebe eine mind. 5 cm hohe Drainageschicht Blähton hinzu. Um Verschlämmung zu verhindern, trenne die Blähton- und Substratschicht mithilfe eines Unkrautvlieses.
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