Zu Beginn des neuen Gartenjahrs stellt sich für viele von euch aufs Neue die Frage: Jungpflanzen kaufen oder selber ziehen? Ich persönlich kann nie genug von dem magischen Moment bekommen, an dem der Keimling nach Tagen oder Wochen des Wartens endlich sein kleines Köpfchen aus der Erde streckt. Du hast nicht nur die Wahl zwischen dem Erwerb von Jungpflanzen und dem Säen von eigenem Saatgut, sondern auch zwischen der Direktsaat und dem Vorziehen von Gemüse. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.

Warum soll ich selber aussäen?

  • Es ist bereichernd mit anzusehen, wie aus einem Samenkorn eine Pflanze heranwächst
  • Samen sind preiswertiger als Jungpflanzen
  • Alte, robuste Sorten gibt es meist nur als Saatgut zu kaufen

Säe ich direkt ins Beet aus oder ziehe ich die Pflanzen vor?

Während für einige Kultursorten bereits eine der beiden Aussaatarten ausscheidet, können die meisten Kulturen entweder direkt ausgesät oder vorgezogen werden. Die Wahl liegt also ganz bei dir.

Vor- und Nachteile der Direktsaat und dem Vorziehen sind:

Direktsaat

Vorziehen

Pflanzen haben verschiedene Keimbedingungen, je nach...

1. Keimdauer
  • Schnellkeimer (z.B. Radieschen): Keimen innerhalb von 2-5 Tagen
  • Langsamkeimer (z.B. Karotten, Dill): Brauchen mehr als 14 Tage, um zu keimen
2. Keimtiefe
  • Lichtkeimer: (z.B. Salat, viele Kräuter): Feine Samen, denen die die Kraft fehlt, sich aus tieferen Erdschichten nach oben zu kämpfen; werden auf die Erde gelegt und nur angedrückt
  • Dunkelkeimer (z.B. Tomate, Chili, Gurke): Brauchen Dunkelheit zum Keimen; werden in 2-3-fachen Samenstärke mit Erde bedeckt
3. Keimtemperatur
  • Kaltkeimer (nur wenige Gemüsesorten, z.B. Schnittlauch, Dill, Winterportulak): Brauchen für die Keimung mindestens 4 Wochen lang eine Temperatur unter 5 °C
  • Warmkeimer (z.B. Tomate, Paprika, Aubergine): keimen optimalerweise bei einer Temperatur um 20° C 

Der Kälteimpuls, den Kaltkeimer benötigen, ist ein Schutzmechanismus der Natur, der verhindert, dass die Samen bereits im Herbst keimen und dann im Winter erfrieren. Du kannst den Kältereiz simulieren indem du die Samen vor der Aussaat für 4 Wochen in ein feuchtes Taschentuch gewickelt in eine Plastiktüte gibst und diese in den Kühlschrank stellst.

Wie erfolgt die Direktsaat?

Wenn du Freund des Easy Gardenings bist, ist dir auf jeden Fall die Direktsaat anzuraten. Die Direktsaat lässt sich auch gut mit den Prinzipien der Permakultur vereinbaren, im Kreislauf der Natur zu gärtnern und seinen eigenen Arbeitsaufwand zu reduzieren. Nur wärmeliebenden Kulturen, deren lange Vegetationsperiode ein frühes Ausbringen erfordert, sollten lieber im Haus vorgezogen werden. Kultursorten mit langer Pfahlwurzel (z.B. Dill, Möhren, Rote Bete) solltest du nicht vorziehen und auch Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Erbsen) gedeihen besser im Freiland. Ausgesät wird in aufgelockerte, beikrautfreie Erde. Schiebe Mulch beiseite, da Mulch das Keimen von Samen verhindert. Säe die Samenkörner in der vordefinierten Tiefe aus und bedecke sie mit Erde (Dunkelkeimer) bzw. drücke sie gut an (Lichtkeimer). Feuchte die Erde mit mit einer feinen Brause an, was du besonders während der Keimphase regelmäßig wiederholst. Vor Mai solltest du deine Pflanzen auf jeden Fall mit einem Vlies abdecken, um sie vor Nachtfrösten zu schützen. Gleichzeitig wird bei Anwendung des Vlieses die Bodentemperatur konstant gehalten und die Keimung verbessert. Abhängig vom jeweiligen Aussaatverfahren musst du die Sämlinge zusätzlich ausdünnen. Falls du die Samenkörner einzeln setzt, gib am besten 1-2 Samen extra in das Saatloch, damit du „Reserven“ hast, falls etwas schief läuft. Diese entfernst du später einfach.

Nach diesen Verfahren kannst du aussäen: 

Bei der Horstsaat (wird z.B. bei Bohnen angewandt), werden 4-6 Samenkörner mit etwa 40-50 cm Abstand zur nächsten Gruppe ausgesät.

Wie ziehe ich Gemüse vor?

Wärmeliebende Kulturen, wie Tomaten, Auberginen oder Paprika benötigen eine hohe Keimtemperatur, die in unserem Klima erst ab den Eisheiligen gegeben ist. Durch ihre lange Wachstumsdauer von mehreren Monaten, erfolgt die Aussaat bei uns deshalb Anfang bis Mitte März im Haus. Nach den Eisheiligen werden die wärmeliebenden Pflanzen dann nach draußen verpflanzt. Für das Vorziehen benötigst du nährstoffarme Anzuchterde, z.B. Kokosfasern, die die Wurzelbildung der Keimlinge fördert. Fülle die Erde in Anzuchttöpfe und setze

Wärmeliebende Kulturen, wie Tomaten, Auberginen oder Paprika benötigen eine hohe Keimtemperatur, die in unserem Klima erst ab den Eisheiligen gegeben ist. Durch ihre lange Wachstumsdauer von mehreren Monaten, erfolgt die Aussaat bei uns deshalb Anfang bis Mitte März im Haus. Nach den Eisheiligen werden die wärmeliebenden Pflanzen dann 

nach draußen verpflanzt. Für das Vorziehen benötigst du nährstoffarme Anzuchterde, z.B. Kokosfasern, die die Wurzelbildung der Keimlinge fördert. Fülle die Erde in Anzuchttöpfe und setze jeweils 1 Samen in einen Anzuchttopf. Plane am besten 1-2 Samen extra ein. Als Verdunstungsschutz kannst du eine Schicht Vermiculit auf die Erde geben. Gemüse mit empfindlichen Wurzeln, das nicht gerne umgepflanzt wird (z.B. Gurke, Zucchini, Kürbis), säst du gleich in die breiteren Pikiertöpfe aus. Gieße die Erde mit einer Brause sanft an und halte die Erde besonders während der Keimphase stets feucht. Für Wärmekeimern ist eine Plastikfolien- oder Gewächshausabdeckung ein Muss, da sonst die gewünschte Keimtemperatur nicht erreicht wird. Grundsätzlich hilft eine Abdeckung dabei, Austrocknung zu vermeiden und ist deshalb für die Keimphase empfehlenswert. Lüfte täglich, damit sich kein Schimmel bildet und sich die Umfallkrankheit nicht ausbreiten kann. Nach der Keimung ist es wichtig, die Pflanzen kühler zu stellen, sonst vergeilen sie.

Wärmeliebende Kulturen, wie Tomaten, Auberginen oder Paprika benötigen eine hohe Keimtemperatur, die in unserem Klima erst ab den Eisheiligen gegeben ist. Durch ihre lange Wachstumsdauer von mehreren Monaten, erfolgt die Aussaat bei uns deshalb Anfang bis Mitte März im Haus. Nach den Eisheiligen werden die wärmeliebenden Pflanzen dann nach draußen verpflanzt. Für das Vorziehen benötigst du nährstoffarme Anzuchterde, z.B. Kokosfasern, die die Wurzelbildung der Keimlinge fördert. Fülle die Erde in Anzuchttöpfe und setze jeweils 1 Samen in einen Anzuchttopf. Plane am besten 1-2 Samen extra ein. Als Verdunstungsschutz kannst du eine Schicht Vermiculit auf die Erde geben. Gemüse mit empfindlichen Wurzeln, das nicht gerne umgepflanzt wird (z.B. Gurke, Zucchini, Kürbis), säst du gleich in die breiteren Pikiertöpfe aus. Gieße die Erde mit einer Brause sanft an und halte die Erde besonders während der Keimphase stets feucht. Für Wärmekeimern ist eine Plastikfolien- oder Gewächshausabdeckung ein Muss, da sonst die gewünschte Keimtemperatur nicht erreicht wird. Grundsätzlich hilft eine Abdeckung dabei, Austrocknung zu vermeiden und ist deshalb für die Keimphase empfehlenswert. Lüfte täglich, damit sich kein Schimmel bildet und sich die Umfallkrankheit nicht ausbreiten kann. Nach der Keimung ist es wichtig, die Pflanzen kühler zu stellen, sonst vergeilen sie.

jeweils 1 Samen in einen Anzuchttopf. Plane am besten 1-2 Samen extra ein. Als Verdunstungsschutz kannst du eine Schicht Vermiculit auf die Erde geben. Gemüse mit empfindlichen Wurzeln, das nicht gerne umgepflanzt wird (z.B. Gurke, Zucchini, Kürbis), säst du gleich in die breiteren Pikiertöpfe aus. Gieße die Erde mit einer Brause sanft an und halte die Erde besonders während der Keimphase stets feucht. Für Wärmekeimern ist eine Plastikfolien- oder Gewächshausabdeckung ein Muss, da sonst die gewünschte Keimtemperatur nicht erreicht wird. Grundsätzlich hilft eine Abdeckung dabei, Austrocknung zu vermeiden und ist deshalb für die Keimphase empfehlenswert. Lüfte täglich, damit sich kein Schimmel bildet und sich die Umfallkrankheit nicht ausbreiten kann. Nach der Keimung ist es wichtig, die Pflanzen kühler zu stellen, sonst vergeilen sie.

„Substrat“: Meist industriell hergestelltes Gemisch aus verschiedenen mineralischen und organischen Ausgangsmaterialien, das zur Anzucht und Kultivierung von Pflanzen dient. 

„Umfallkrankheit“:  Pilzinfektion, bei der Sämlinge von heute auf morgen ihre Köpfe hängen lassen und umfallen. Oft haben sie einen eingeschnürten und braun verfärbten Wurzelhals. Die Pilze bilden sich besonders bei einer feuchten und warmen Umgebung.

„Vergeilen“: Auf der Suche nach Licht bilden Sämlinge lange, schwache Triebe. Dadurch sind sie anfällig und knicken schnell um. Vergeilen wird durch fehlendes Licht und durch eine zu hohe Temperatur während der Wachstumszeit der Sämlinge begünstigt.

Muss ich pikieren? Wie geht das?

Wenn sich neben den beiden Keimblättern das erste Laubpaarblatt gebildet hat, der Sämling ist jetzt 5-8 cm hoch, topfst du deinen Sämling in einen breiteren Topf um. Da sich die Wurzeln der Sämlinge optimalerweise bereits gut ausgebildet haben, fügst du der mageren Anzuchterde ausgereiften Kompost, Bokashi oder Wurmhumus zu. Pikieren ist wichtig, damit die Pflanzen nicht um Licht, Nährstoffe und Platz konkurrieren müssen und zu starken Jungpflanzen heranwachsen. Hebel den Sämling mithilfe eines Pikierstabs (oder Schaschlikspießes) mit möglichst vielen Haarwurzeln und ohne die Hauptwurzel zu beschädigen aus der Anzuchterde heraus. Setze den Sämling vorsichtig bis zu den Keimblättern in das vorbereitete Loch in das Pikiersubstrat. Drücke die Erde um den Sämling leicht an, sodass guter Kontakt zur Wurzel entsteht und gieße die Erde mit einer feinen Brause an.

Hilfe, warum...

Keimt mein Saatgut nicht?
  • Falsche Keimtiefe
  • Falsche Keimtemperatur
  • Saatgut ist zu alt oder wurde falsch gelagert
  • Substrat ist zu schwer
  • Samen ist vertrocknet
  • Überprüfe das angebrochene Saatguttütchen auf das Mindesthaltbarkeit
  • Keimprobe
  • Setze den Anzuchttopf nicht der direkten Sonne aus
  • Lege als Isolierschicht Zeitung oder Styropor zwischen das Fensterbrett (Kältebrücke) und den Anzuchttopf
Stirbt mein Keimling/ Sämling ab?
  • Samen ist vertrocknet
  • Umfallkrankheit
  • Setze den Anzuchttopf nicht der direkten Sonne aus
  • Vermeide Staunässe
    Sterilisiere das Substrat im Ofen bei 150°  für 30 Minuten
  • Spüle den (Plastik-)Anzuchttopf vor der Benutzung mit heißem Wasser aus
  • Beize das Saatgut 
    Entsorge bei Befall den Sämling mitsamt des Anzuchttopfes
Vergeilt mein Sämling?
  • Zu wenig Licht
  • Zu hohe Temperatur
  • Ziehe die Pflanzen unbedingt am Südfenster vor
  • Stelle die Pflanzen ins Schlafzimmer oder in den Flur (15 bis 17° C)
Sind überall Trauermücken?
  • Staunässe
  • Substrat wurde nicht sterilisiert
  • Vermeide Staunässe
  • Sterilisiere das Substrat im Ofen bei 150°  für 30 Minuten
  • Setze bei Befall Gelbtafeln ein
Ist Schimmel auf Substrat bzw. Anzuchttopf?
  • Staunässe
  • Substrat wurde nicht sterilisiert
  • Zu hohe Feuchtigkeit 
  • Vermeide Staunässe
  • Sterilisiere das Substrat im Ofen bei 150°  für 30 Minuten
  • Nimm die Gewächshausabdeckung täglich ab und lüfte
  • Lasse die Erde bei Befall antrocken (nicht austrocknen) und gebe ein wenig frische Anzuchterde oben drauf

„Keimprobe“: Methode, um Keimfähigkeit von Saatgut zu überprüfen. Samen (z.B. 10) werden auf feuchtem Küchenpapier verteilt und in einen zip-Beutel gegeben (wie beim Vorkeimen). Der Beutel muss regelmäßig gelüftet und das Küchenpapier muss alle paar Tage neu befeuchtet werden. Die  Keimprobe wir an warmen hellen Ort ans Fenster gestellt (bei Dunkelkeimern abgedeckt mit Papier). Wenn mehr als die Hälfte der Samen gekeimt sind, ist das Saatgut noch verwendbar. 

Wann keime ich vor?

Vorkeimen lohnt sich vor allem bei Langsamkeimern, aber auch bei anderen Kultursorten, da die Keimdauer verkürzt wird. Pflanzen mit sehr kleinen Samen (z.B. Lichtkeimer) sollten nicht vorgekeimt werden, da die Gefahr besteht, dass die Samen anfangen zu schimmeln und damit nicht mehr keimfähig sind.

Jedes Samenkorn hat die Natur mit einem Schutz ummantelt, der es vor Umwelteinflüssen abwehrt. Diese Schicht ist bei den Kultursorten verschieden ausgebildet, deshalb dauert es unterschiedlich lange, bis die Samen austreiben.

Auf diese Arten kannst du vorkeimen: 

Auf Küchenpapier
  • Eignet sich für jegliche Samen
  • Samen keimen auf feuchtem Küchenpapier an hellem, warmen Ort (Lichtkeimer) oder abgedeckt (Dunkelkeimer) vor
  • Mit einem Plastikbeutel oder einer Plastikdose kannst du die Feuchtigkeit erhöhen
  • In der Regel fangen die Samen schon nach wenigen Tagen bis 1 Woche an zu keimen und sollten dann sofort eingepflanzt werden
In Wasser bzw. Kamillentee
  • Eignet sich für große Samen, die viel Zeit zum Quellen brauchen (z.B. Bohnen, Erbsen, Zucchini, Gurken) 
  • Kamillentee hat eine fungizide Wirkung
  • Weiche die Samen in warmen Wasser bzw. Kamillentee für 12-24 h ein und ppflanze sie danach sofort ein

Die Eisheiligen sind vorbei, kann meine Pflanze raus?

So, jetzt hast du’s fast geschafft. Bevor du deine Pflanzen ins Beet setzt, solltest du sie erst abhärten. Das bedeutet, dass du deine Pflanzen an das rauere Klima, den Wind und die Sonne  gewöhnst. Damit fängst du am besten 1 Woche vor dem Auspflanzen an. Stelle die Pflanzen erst für 1-2 h an einen geschützten Ort und steigere die Anzahl der Stunden nach jedem Tag.

Und nach 1 Woche dürfen deine Jungpflanzen endlich in ihr neues Heim!

Mitglieder erhalten hier konkrete Informationen und praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur erfolgreichen Aussaat und Anzucht!