Mulchen gilt als ein Schlüsselelement der Permakultur und kann dir die Pflege deines Nutzgartens sehr erleichtern. Wenn du Zugang zu einem Gartengrundstück hast, kannst du Gartenabfälle, wie Grasschnitt oder Laub verwenden. Ansonsten eignen sich auch andere Materialien. Was du beim Mulchen deines Gemüsebeets beachten musst und welche Materialien du verwenden kannst, findest du in diesem Artikel heraus.
Die Natur kennt keine nackte Erde, in der Natur ist der Boden immer bedeckt. Genau das kannst du in deinem Gemüsegarten imitieren und von den vielen Vorteilen des Mulchens profitieren. Verwende für die Bodenbedeckung am besten organisches Material, das bei der Zersetzung zusätzlich Nährstoffe für deine Pflanzen freisetzt.
Beikräuter gehen ein, bzw. keimen nicht, da sie kein Sonnenlicht bekommen und so Photosynthese verhindert wird.
Mikroorganismen produzieren bei der Umsetzung des organischen Materials Nährstoffe und Humus.
Wasser verdunstet langsamer, wodurch die Erdoberfläche weniger verkrustet und weniger aufgelockert werden muss.
Früchte werden nicht von Erde bespritzt.
Mulch speichert Wärme und Feuchtigkeit und führt zu einem günstigen Mikroklima.
Boden wird vor Erosion, Verschlämmung, Wind und extremen Temperaturen geschützt.
Generell kann unter allen Pflanzen gemulcht werden. Bei Aussaaten und Jungpflanzen solltest du am Anfang darauf verzichtet, da die jungen Pflanzen am Mulch ersticken können und empfindlich auf Nässe reagieren. Je feiner das Mulchmaterial ist, desto dünner sollte die Schicht sein, damit die Durchlüftung passt. Dementsprechend sollte Rasenschnitt max. 5 cm hoch ausgelegt werden, während eine Mulchschicht aus grobem Material 10 cm betragen kann. Außerdem läuft die Zersetzung schneller ab, je kleiner die organischen Bestandteile sind. Für die Umsetzungsdauer spielt auch das C/N-Verhältnis eine Rolle. Das C/N-Verhältnis der einzelnen Mulchmaterialien ist unten aufgelistet. Wenn du kohlenstofflastige Materialien verwendest, gib als Ausgleich stickstoffhaltigen Dünger (z.B. eine Handvoll Hornspäne) hinzu.
„C/N-Verhältnis“: Parameter für die Abbaubarkeit organischer Substanzen. Das C/N-Verhältnis gibt an, wie viel Kohlenstoff im Verhältnis zu Stickstoff in der organischer Substanz enthalten ist. Je weiter das C/N-Verhältnis, d.h. je mehr Kohlenstoff, desto länger dauert die Umsetzung. Da Mikroorganismen für die Umsetzung Stickstoff benötigen, kommt es bei kohlenstofflastigem Material zudem zu Stickstoffdefiziten.
Grundsätzlich eignen sich als organische Mulchmaterialien alle Abfälle aus dem Garten.
C/N-Verhältnis: 10-15:1
Rasen für Rasenmulch solltest du zeitig vor Samenbildung mähen. Das Schnittgut muss außerdem erst angetrocknet werden. Lege den Mulch nicht höher als 5 cm aus, sonst fängt er an zu faulen und schimmeln. Achtung, Rasenmulch ist ein Paradies für Schnecken!
C/N-Verhältnis: 50:1
Zerkleinere Laub vor Anwendung auf 5-10 cm Länge und trockne es an. Das Laub sollte frei von Unkrautsamen und ansteckenden Pflanzenkrankheiten sein. Nicht jedes Laub eignet sich als Mulchmaterial. Brennnessel- und Beinwellblätter sind optimal, da sie zusätzlich Stickstoff, Kalium und Spurenelemente enthalten. Laub von Eichen, Kastanien und Walnussbäumen hingegen enthält viele Gerbstoffe, die wachstumshemmend sind und sollte deshalb nicht verwendet werden.
C/N-Verhältnis: 50-100:1
Stroh hat den Vorteil gegenüber Rasenschnitt/Heu, dass selbst bei einer dicken Mulchschicht Luftaustausch gewährleistet ist. Mit einem weiten C/N-Verhältnis solltest du zusätzlich mit Stickstoff düngen. Es ist ratsam, das Material aus biologischem Anbau zu erwerben, damit keine Schadstoffe in den Boden gelangen.
C/N-Verhältnis: über 100:1
Holzmaterialien haben ein sehr weites C/N-Verhältnis. Damit bei der Zersetzung kein Stickstoffdefizit entsteht, solltest du dem Boden unbedingt Stickstoff zuführen. Scharfkantige Holzhackschnitzel sind eine gute Barriere gegen Schnecken!
C/N-Verhältnis: über 100:1
Rindenmulch ist kohlenstofflastig und hat einem einen geringen pH-Wert. Der Mulch aus Nadelholzrinde enthält zudem wachstumshemmende Gerbstoffe und kann mitunter hohe Cadmium-Werte aufweisen. Er eignet sich grundsätzlich nicht für Gemüsesorten!
C/N-Verhältnis: nicht zersetzbar!
Mulchfolien werden großflächig in der Landwirtschaft verwendet. Eine Mulchfolie hat oft eine schwarze und eine weiße Seite. Die schwarze Seite wärmt den Boden, während die weiße Seite die Sonneneinstrahlung reflektiert und dafür sorgt, dass der Boden nicht überhitzt und austrocknet. Die Folien zersetzen sich nicht und können deshalb mehrfach verwendet werden. Allerdings sind sie nicht gerade umwelt- und entsorgungsfreundlich.
Gieße die Mulchschicht nach dem Ausbringen mit einer 1:200 verdünnten EM-A Lösung an. Das Angießen fördert eine gesunde Bodenflora.
„EM“: Effektive Mikroorganismen (EM) sind eine konzentrierte Mischung aus positiven Mikroorganismen, Bakterien und Pilzen, die Bodenleben aktivieren, Wurzelbildung fördern und die Pflanze stärken. EM-A(ktiv) ist eine aktivierte und gebrauchsfertige Lösung, die u.a. aus Wasser, Effektiver-Mikroorganismen-Urlösung und Zuckerrohrmelasse hergestellt ist.
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